Mittwoch, 21. November 2012

Die Mähr vom Homo Oeconomicus

Lange Zeit wollten wir nicht glauben, dass der unbewusste Teil des Gehirns und damit unsere Emotionen fast alle unsere Entscheidungen treffen. Trotz objektiver Sachlage wollen viele Menschen noch immer nicht glauben, dass ihre Emotionen den Ton angeben, schließlich galten und gelten Emotionen als störendes Beiwerk im rational dominierten Menschen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine Dominanz der als animalisch geltenden Instinkte vielen Zeitgenossen noch immer den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Generationen von Wirtschaftswissenschaftern stellten deshalb den rational agierenden Menschen in den Mittelpunkt ihrer vielfältigen Theorien. Der Homo Oeconomicus, der rational alle Vor- und Nachteile abwägt und dann die beste Lösung favorisiert, war über Jahrzehnte das Bild vom zivilisierten Menschen. Doch in den letzten 10 Jahren hat sich die Sicht auf den Menschen radikal gewandelt. Nicht zuletzt deshalb, weil die Hirnforschung mit ihren immer besseren Methoden nach und nach das Bild vom Homo Oeconomicus bröckeln ließ.

Mit fMRT dem Gehirn beim Denken zusehen

Neue Technologien, allen voran die funktionelle Magnetresonanztomographie, gewährten Wissenschaftlern ganz neue Einsichten ins Hirn. Was primär für medizinische Zwecke entwickelt wurde, wird zunehmend auch für das Marketing genutzt und hat mit dem Neuromarketing ein ganz neues Forschungsfeld hervorgebracht. Während wir uns bunte Bilder von hochkarätigen Marken oder No-Name-Produkten ansehen, verfolgen Wissenschaftler auf dem Bildschirm was dabei in unseren Köpfen vorgeht. Zwar lassen sich unsere Gedanken noch nicht lesen, doch welche Gehirnareale beteiligt sind wenn wir attraktive Marken wiedererkennen und wie diese unsere Denkprozesse entlasten, klärt der funktionelle Kernspintomograph nach und nach auf. Mittels fMRT können wir dem Hirn quasi beim Denken zusehen, welche Areale feuern gemeinsam, wie viel Energie wird dabei verbraucht und mit welcher Geschwindigkeit laufen alle diese Prozesse ab. Was eine starke Marke ausmacht und was bei der Erkennung im Gehirn passiert, das wissen wir heute ziemlich genau. Aus diesem Grunde macht es das Neuromarketing auch möglich, mit den richtigen Signalen die richtigen Botschaften zu kommunizieren und sich damit von ähnlichen Produkten deutlich abzuheben. Abheben, also anders sein als die Konkurrenz, das ist in Zeiten zunehmender Homogenität von Produkten das A und O für ein erfolgreiches Produkt.

Signale starker Marken

Was macht eine starke Marke aus, was geschieht im Gehirn wenn wir die Signale starker Marken wahrnehmen und vor allem weshalb sind starke Marken herkömmlichen Produkten so drastisch überlegen. Dass immer mehr Produkte den täglichen Kampf um Aufmerksamkeit verlieren wird klar, wenn wir uns vor Augen führen, dass Werbung nur implizit wirkt. Schöne Bilder alleine genügen leider nicht um dauerhaft Aufmerksamkeit zu erzielen und auch die Werbung mit rein physischen und rationalen Eigenschaften genügt nicht um Präferenz bei Kunden zu werden. Authentische Differenzierung unter Nutzung der neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaft heißt der Schlüssel zu dauerhaftem Erfolg und mehr loyalen Kunden.

Neuromarketing ist mehr als ein Trend

Der Siegeszug des Neuromarketings begann mit Daniel Kahnemann, der für seine bahnbrechenden Erkenntnisse wie Menschen entscheiden im Jahr 2002 als erster Psychologe den Wirtschaftsnobelpreis erhielt. Dass Neuromarketing weit mehr als ein Trend ist zeigt sich auch daran, dass von den letzten 15 Nobelpreisen elf an Neurowissenschaftler gingen. Noch 2003 ergab eine Internetsuche nach „Neuromarketing“ null Hits, 2009 spuckte Google bereits 800K Ergebnisse aus. Die Wichtigkeit des Themas zeigt sich auch an den Forschungsinvestitionen, alleine die Amerikaner pumpten zwischen 1990 und 2000 rund eine Milliarde USD in die Hirnforschung. Was wir lange nicht wahrhaben wollten und weit von uns wiesen ist heute wissenschaftlich belegt, auch wenn Viele noch immer glauben sie würden ihre Entscheidungen vollkommen rational und frei von störenden Emotionen treffen. Doch der Homo Oeconomicus hat ausgedient, unsere Entscheidungen werden primär durch unbewusste Strukturen auf Basis fester Muster, unseres Kulturspeichers und des Belohnungszentrums im Gehirn getroffen. Der Einwand, dass dies doch lediglich für den Consumer-Bereich gelte, ist schon lange widerlegt. Gerade bei komplexen Entscheidungen sind die denkenden Hirnstrukturen schnell überfordert, so dass Mustererkennung und Imprints im Gehirn zu deutlich valideren Entscheidungen beitragen. Nicht umsonst machen wir unser ganzes Leben lang Erfahrungen, die unser Gehirn für die Einordnung von Informationen und für Entscheidungen jeglicher Komplexität verwendet.

Nichts ist anstrengender als Denken

Da nichts so anstrengend ist wie Denken, könnten wir die nötige Energie für primär rationale Entscheidungen nie bereitstellen. Würden wir die rund 11 Millionen Bit die pro Sekunde in unser Gehirn strömen tatsächlich rational verarbeiten, bräuchten wir nicht nur unendliche Energiemengen sondern wären auch unendlich langsam. Nur unbewusste Entscheidungen ermöglichen uns Wichtiges innerhalb kürzester Zeit von Unwichtigem zu trennen. Evolutionär machen automatisierte Entscheidungen Sinn, denn dem Individuum geht es primär um zwei Dinge, Überleben und Fortpflanzung. Wären wir komplett rationale Wesen, hätten wir im Selektionsprozess der Evolution, wo schnelle Entscheidungen über Leben und Tod entscheiden konnten, nicht lange überlebt. Erst durch die automatisierte und damit extrem schnelle Informationsverarbeitung konnte die Spezies Mensch zum erfolgreichsten Lebewesen aller Arten aufsteigen. Was uns früher das Leben gekostet hätte, nämlich primär bewusst zu entscheiden, würde uns heute im Zuge der Informationsflut handlungsunfähig machen.

Die Wissenschaft widerlegt den rationalen Menschen

Die wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema sind gigantisch und sie alle zeigen, was auch William J. Cusick in seinem lesenswerten Buch „All customers are irrational“ so eindrucksvoll beschreibt, bis zu 95 % aller Entscheidungen werden vom Autopiloten in unserem Kopf getroffen und der ist nun einmal hochgradig emotional. Eine Entscheidung ohne die Amygdala, die einzig und allein die Frage interessiert „Ist es positiv oder negativ?“, ist nicht möglich. Die Amygdala nimmt anatomisch wie funktional die entscheidende Rolle bei der Produktion und Steuerung von Emotionen ein. Sie wird als das Zentrum der furcht- und angstgeleiteten Verhaltensbewertung angesehen und diente unseren Vorfahren zum Überleben. Auch heute noch achtet die Amygdala darauf, dass wir möglichst nur das tun, was und Glücksmomente und damit Belohnungen durch die Ausschüttung von Glückshormonen beschert. Die Ausschüttung endogener Endorphine gehört zu den wichtigsten Zielen des menschlichen Gehirns. Großen Beitrag zum Verständnis dieser unbewussten Hirnstrukturen hat der renommierte Neurowissenschaftler Joseph LeDoux, Professor am Center for Neural Sciece der New York University, geleistet. In seinem herausragenden Buch „Das Netz der Gefühle – Wie Emotionen entstehen“ geht LeDoux den Fragen auf den Grund wie Gefühle unsere Wahrnehmungen, Erinnerungen und Gedanken beeinflussen.

In jahrelangen Versuchen hat LeDoux erforscht wie Emotionen entstehen und wie sie uns steuern. Sein Fazit, ein wichtiger Antrieb im menschlichen Gehirn sind Belohnungen die in Form von Glückshormonen unsere Entscheidungen stets in eine bestimmte Richtung lenken. Auch wenn wir glauben wir würden rational entscheiden, tun wir es nie. Gelangt eine Entscheidung in unser Bewusstsein und lässt uns glauben, dass wir diese frei und rational getroffen hätten, so wurde diese in den unbewussten Hirnregionen auf Grund von Mustererkennung, Erlebtem, unserer Kultur und der damit einhergehenden Belohnung bereits entschieden. Was wir als freie Entscheidung wahrnehmen, ist lediglich das Endergebnis dieses unbewussten Prozesses im Gehirn. Unser Bewusstsein dient lediglich der Rechtfertigung dieser Entscheidungen, hierzu hat Michael S. Gazzaniga in seinem Buch „Who’s In Charge?“ bahnbrechende Erkenntnisse aus vielen Jahren Forschung publiziert. Auch Michael S. Gazzaniga untermauert die Fakten zum irrationalen Konsumenten, die er in jahrlangen Untersuchungen seiner Patienten dokumentiert hat. Natürlich können wir uns auch gegen diese Entscheidung stellen, doch dies erfordert aktives Denken und damit sehr viel Energie. Unser Gehirn, das auf Energieeffizienz getrimmt ist, wird deshalb nur in extrem wichtigen Fällen seinen aktiven Denkprozess starten. Und selbst dann noch trauen wir oftmals unserem Unbewussten, dass sich als das wohlbekannte Bauchgefühl bemerkbar macht. Doch weshalb sollte das Gehirn auch anders arbeiten als der Rest unseres Körpers, der ja weitgehend autonom ist. Ob Verdauung, Atmung, Herzschlag, Körpertemperatur oder Immunsystem, alle diese Regelkreise arbeiten völlig unabhängig von unserem Willen und ohne dass wir daran auch nur einen Gedanken verschwenden müssen.

Ohne Frame keine Marke

Im Hinblick auf das Marketing und die Werbung hat uns die Hirnforschung vier wichtige Einsichten beschert die wir für die Kommunikation mit unseren Kunden nutzen können. Eines ist klar, wer den täglichen Kampf um Aufmerksamkeit nicht verlieren möchte, der sollte sich das Neuromarketing bei seinen Kommunikationskonzepten zu Nutze machen. Und noch eine ausgezeichnete Nachricht haben wir zu verkünden „Werbung wirkt – aber leider nur implizit“. Dies bedeutet, wenn es einem Produkt nicht gelingt durch geeignete Signale mit dem unbewussten Autopiloten zu kommunizieren, ist sein Marketingbudget reine Verschwendung. Doch welche Einsichten müssen nun für ein erfolgreiches Marketing berücksichtigt werden. Wie gehen wir vor, wenn wir erfolgreich mit den Entscheidungsstrukturen kommunizieren wollen, welche Sprache und welche Signale sind erfolgreich. Erstens, der Autopilot im Gehirn färbt jede Entscheidung emotional und entscheidet innerhalb von Sekundenbruchteilen. Also, müssen wir ihm Signale anbieten die er kennt und die er extrem schnell verarbeiten kann, wir müssen also den Kulturspeicher unserer Zielgruppe kennen und anzapfen. Laut renommierten Forschern der Harvard University werden 95 % der Kommunikation nebenbei, also unbewusst aufgenommen und verarbeitet. Erst wenn wir in dieser Informationsflut Signale entdecken, die mit unseren ganz persönlichen Zielen, unseren Vorstellungen und unserem Selbstbild in Einklang stehen, werden wir uns einer bestimmten Information bewusst. Dabei müssen wir uns dies so vorstellen, dass der Autopilot innerhalb von Sekundenbruchteilen alle Informationen auf für ihn bekannte Muster untersucht, dies geschieht den ganzen Tag, ohne dass es uns bewusst wird.

Entdeckt der Autopilot ein für ihn lohnendes Muster, schickt er dieses in unser Bewusstsein, wir werden interessiert und wollen mehr darüber wissen. Fehlen allerdings belohnende Signale, geht alles rasant schnell an uns vorüber und wir werden uns nie an ein solches beliebig austauschbares Produkt erinnern. Wollen wir mit unserem Produkt also das Interesse einer Zielgruppe wecken, so müssen wir relevante Signale in den Hintergrund unseres Produktes einbauen. Verabschieden Sie sich deshalb lieber gleich davon, Werbung für Alle zu machen. Werbung für Alle heißt Werbung für Niemanden zu machen. Da wir damit Niemanden richtig Ansprechen, werden wir auch keine Aufmerksamkeit erregen. Und keine Aufmerksamkeit heißt kurz gesagt kein Konsum. Diese Art von Werbung verpufft wirkungslos und ist reine Geldverschwendung. Der wichtigste Punkt im Neuromarketing ist die Tatsache, dass wir Werbung an die Prozesse im Gehirn anpassen müssen, nur so können wir Marken generieren, die Preisaufschläge rechtfertigen und uns loyale Kunden bescheren. Nach den neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung muss eine effiziente Werbestrategie zwei Dinge bedienen – das explizit wirkende Markenimage und den nur implizit wirkenden Markenkern, den wir auch Frame nennen. Produkte, die nur mit dem Markenimage, also den physischen Eigenschaften des Produktes werben, und keinen Frame besitzen, sind beliebig austauschbar und wenn überhaupt, dann nur über den Preis zu differenzieren.

Weshalb sollte ein Kunde aus einer Schar ähnlicher Produkte ein ganz bestimmtes Produkt wählen, wenn ihm dieses keinen fiktiven Mehrwert bietet. Aus Sicht des Gehirns ist die Wahl eines bestimmten Produktes rein zufällig, denn unser Gehirn kennt nur Vergleiche. Findet es bei seinen ständigen Vergleichen keine relevanten Unterschiede, so wird es bei Bedarf den Zufall entscheiden lassen. Wer also den Pseudocharakter seines Marketingbudgets endlich ablegen möchte, der muss anfangen die Strukturen des Hirns für sich zu nutzen. Erst wenn unser Gehirn in einem Frame, also im Hintergrund zu einem Produkt einen fiktiven Mehrwert erkennt gibt es einen signifikanten Unterschied. Je belohnender dieser fiktive Mehrwert für das Gehirn der Zielgruppe desto mehr Differenzierung erhält ein Produkt gegenüber Ähnlichem. Dabei ist extrem wichtig, die Codes zu verwenden, die auch das unbewusste Gehirn nutzt und die es einfach und schnell dekodieren kann. Physische Eigenschaften wie Qualität oder Leistung sprechen nur den Piloten an, der Autopilot kann mit diesen Dingen nichts anfangen, weshalb Sie sich damit auch nicht differenzieren können. Sich abheben und zu einer Marke werden können Sie nur, wenn Sie es verstehen effizient mit dem Autopiloten zu kommunizieren. Was für das Bewusstsein oftmals lächerlich und wenig authentisch klingt, darauf spricht das emotionale Gehirn ganz intuitiv an. Über Mustererkennung und Kulturspeicher werden entsprechende Signale innerhalb kürzester Zeit dekodiert und mit der potenziellen Belohnung verknüpft. Finden Sie also die richtigen Codes für Ihr Produkt, dann reichen die ca. 2 Sekunden Werbemittelkontaktzeit leicht aus, um die Signale zu entschlüsseln und so in das Bewusstsein der Zielgruppe zu springen. Da Marken Denkprozesse entlasten kommen sie der Funktionsweise des Gehirns, das nach Automatisierung und Energieeinsparung strebt, entgegen.

Beispiel einer neurowirksamen Werbung

Ein kleines Beispiel aus der Werbung eines großen Unternehmens soll das Konzept verdeutlichen. Was würden Sie von einer Werbung halten, die den Slogan nutzt „Dieser Mixer macht Sie mächtig und hebt Sie von anderen Individuen ab“. Exakt, Sie würden sich fragen was dieser Käse soll! Und warum würden Sie sich das Fragen? Ganz einfach, weil der Slogan unsere rationalen Denkstrukturen auf den Plan ruft, diese sind kritisch und hinterfragen solche Dinge. Wenn wir Macht und Abgrenzung mit einem Produkt kommunizieren wollen und den Kunden wissen lassen möchten, dass ein bestimmter Mixer nur für echte Kochprofis gedacht ist, die auch in der Küche Macht und Abgrenzung schätzen, weil es ihrem limbischen Profil entgegen kommt, dann müssen wir es ganz anders anstellen. Wir würden die Farbe schwarz als Hintergrund verwenden, da der Autopilot damit Macht und Status verbindet. Die Farbe Schwarz war und ist die Farbe der Mächtigen. In unserer Werbung befindet sich auch eine weiße Flüssigkeit, die sich dynamisch ausbreitet und fast wie der Urknall aussieht. Dass es sich dabei um Milch handeln muss, geht aus dem Kontext hervor und wird vom Impliziten rasend schnell entschlüsselt. Der Slogan „Why cook, when you can create“ bestätigt dem Autopiloten, dass er sich mit diesem Mixer tatsächlich abhebt, da er Mahlzeiten erschafft, anstelle sie zu kochen.

Der Slogan korreliert also mit der Aussage des Bildes und unterstützt dieses noch. Die gesamte Werbung ist auf eine Zielgruppe ausgerichtet, für die Macht, Status und Abgrenzung von der Masse auch in der Küche von Bedeutung ist. Unser implizites Gehirn kann alle diese Signale innerhalb kürzester Zeit decodieren und den Belohnungswert für Macht, Status und Abgrenzung errechnen, der für bestimmte limbische Profile sehr hoch ist. Die Werbung wirkt rein implizit und war deshalb auch extrem erfolgreich. Sobald wir uns auf den Versuch einlassen den Piloten anzusprechen, werden wir in der Zufallsschublade landen. Dann hinterfragt der Pilot kritisch was ihm wenig authentisch klingt, wir müssen denken, was Energie und Zeit kostet und uns meist gar nichts konsumieren lässt. Ergo, nur implizite Werbung führt zu Entstehung von differenzierenden Marken, die schnelle Entscheidungen zulassen und mit großen Belohnungswerten korreliert sind. Diese hohen Belohnungswerte, ausgelöst durch einen großen fiktiven Mehrwert für das Unbewusste, sind es dann auch, die bei Marken wie Apple oder Nike extreme Preisaufschläge möglich machen und Kunden zu Fans werden lassen.












Das Märchen vom Fachkräftemangel – Teil 2


Der Selbstversuch – ein Desaster

Meine erste Erfahrung in diesem Selbstversuch ließ nichts Gutes ahnen, dabei begann mein Bewerbungsmarathon so vielversprechend – mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch. Ich hatte mich auf einen 400 Euro-Job bei einem Verein beworben, als Leiterin der Geschäftsstelle, man höre und staune, für 400 Euro. Angekommen, wurde mir in einem kleinen Büro eine Tasse Kaffee angeboten und dann ging die Fragerei schon los, Fragen, als würde ich mich für den Vorstandsposten eines Industriegiganten bewerben. Wegen 400 Euro im Monat rückte ein ganzes Bataillon an Interviewern an deren Fragen auch vor privaten Dingen nicht halt machten. Natürlich bekam ich einige Tage später die bereits erwartete Absage und sie werden es kaum glauben, eine Woche später ein Angebot mich doch unentgeltlich einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein zu widmen. Den Verzweifelten kostenlose Arbeit anbieten und vielleicht auch noch um eine kleine Spende bitten, irgendetwas läuft falsch in diesem, unserem Lande. Doch von einem Fehlschlag lasse ich mir nicht meinen Optimismus verderben. Also schrieb ich weiter fleißig meine Bewerbungen, wobei ich mich nur auf optimal zu meiner Qualifikation passende Stellen bewarb. Nach einigen Wochen konnte ich bestätigen was auch meine Befragten kommuniziert hatten, 50 Prozent meiner Bewerbungen blieben unbeantwortet.

Wut und Frust durch Absagen

Obwohl ich nicht wirklich arbeitssuchend war, frustrierte mich dieses Verhalten mehr und mehr. Natürlich fragte ich auch dann und wann nach, vielfach blieben auch diese Emails unbeantwortet. Da ich mich nun täglich auf Jobbörsen herumtrieb, sah ich natürlich auch, was ich schon von vielen Befragten gehört hatte, erneute Stellenausschreibung vermeintlich besetzter Vakanzen. Meine Laune wurde durch diese Recherchen nicht gerade besser, wenn dies so weiterging, müsste ich mich bald erneut für die gleichen Positionen bewerben. Ich konnte die Betroffenen gut verstehen, schließlich verlangt das Arbeitsamt Eigeninitiative und das bedeutet Minimum drei Bewerbungen je Woche zu verfassen. Fragt sich nur an wen, wenn man bereits überall abgelehnt wurde. Doch ich gab nicht auf, weiter schrieb ich fleißig meine sauber ausgearbeiteten Bewerbungen, obwohl mich das Ganze schon ziemlich nervte. Natürlich hagelte es auch viele Absagen, was mich langsam zu ängstigen begann. Was, wenn ich irgendwann einmal tatsächlich auf Arbeitssuche wäre, es sah in meinem Alter nicht gerade rosig aus, das wurde mir schlagartig klar als ich nach 6 Monaten vor meiner Auswertung saß. Mein Studium schien Niemanden wirklich zu interessieren, viel wichtiger war da schon, welche Gehaltsvorstellungen ich hatte.  Natürlich konnte ich bei den Gehaltsvorstellungen, zumindest zum gegebenen Zeitpunkt, noch nicht mit den verzweifelt nach Arbeit Suchenden mithalten.

Sie haben nicht die „interlektuelle Befähihgung“

Ich musste bei den vielen Absagen, die sich in meinem Email Postfach häuften, also meine Strategie ändern. Gehaltsvorstellungen runter und auf weniger qualifizierte Jobs bewerben hieß nun meine Devise. Doch auch hiermit schien ich nicht wirklich erfolgreich zu sein. Selbstbewusstsein und Überqualifikation kamen bei weniger gebildeten Vorgesetzten nicht wirklich gut an. Langsam war ich am verzweifeln. Die wenigen Vorstellungsgespräche die ich in den letzten Monaten hatte, waren eine echte Niederlage für einen vom Erfolg verwöhnten Menschen wie mich. Hinzu kam, die Absagen waren so langweilig, dass es mir beim Lesen die Schuhe auszog. Also zurück zur Qualifikation und prompt kam ein aussichtsreiches Vorstellungsgespräch. Nach rund acht Wochen die Antwort – man hatte sich leider gegen mich entschieden. Weitere 3 Wochen später, die gleiche Vakanz erneut inseriert, ich konnte es kaum fassen, war enttäuscht und fragte höflich nach den Gründen für die Absage. Die Antwort möchte ich ihnen nicht vorenthalten, liebe Leser, denn sie sagt einiges aus über die soziale und emotionale Intelligenz in den Führungsetagen deutscher Unternehmen. Ich habe nichts am Wortlaut geändert. Interessant finde ich, dass mir hier Jemand meine intellektuellen Fähigkeiten absprechen will, der selbst nicht einmal in der Lage ist dieses Wort korrekt zu buchstabieren. Ich denke diese Email Bedarf keines Kommentars.

Sehr geehrte Frau X,

schon diese email Zeug davon, dass Sie für eine solche Stelle nicht geeignet sind!!!

Wenn Sie es gerne hören wollen, Sie sind weder von der Persönlichkeit noch von der Qualifikation für diese Stelle geeignet. Da Sie weder Farbig, noch Ausländer sind und die Stelle mit Frau Dr. M. mit einer Frau besetzt wurde, fällt auch das Argument einer Diskriminierung weg. Es steht Ihnen kein Urteil zu, ob und wie häufig wir eine Stelle zu besetzen haben, da SIe weder die Erfahrung noch scheinbar die interlektuelle Befähihgung dazu haben.

Dr. Thomas F.

Fazit – Qualifikation und Selbstbewusstsein, eine tödliche Kombination

Dies war dann auch das Ende meines kleinen Selbstversuchs, länger hätte ich das auch nicht mehr ausgehalten. Abschließend lässt sich sagen, dass ein Mangel an Qualifikation so gut wie nie der Grund für eine Absage ist, häufig ist es eher ein Zuviel an Wissen und Expertise, das einen Kandidaten ausscheiden lässt. Die Gründe liegen wie immer wenn es um Menschen, Gruppen und Egos geht, viel tiefer und hängen ganz vom Individuum und dessen Selbstsicht ab. Aus der Hirnforschung wissen wir, dass sich Menschen bereits innerhalb von drei Sekunden für Sympathie oder Antipathie entscheiden und dass dabei auch ihre persönliche Expertise, ihr eigenes Wissen und ihre ganz persönliche Wertschätzung eine Rolle spielt. Lasse ich sämtliche Ereignisse Revue passieren, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass Alter in einer Kombination mit Qualifikation, Selbstbewusstsein und einem umfangreichen Wissen ein großer Risikofaktor für ein Versagen am Arbeitsmarkt ist. Hier dürfte wohl das größte Problem arbeitsloser Hochqualifizierter liegen. 

Das Märchen vom Fachkräftemangel – ein Selbstversuch


Es war einmal ..... die Geschichte vom aussortierten Arbeitnehmer

Liebe Leser, ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen, die Geschichte von der Arbeitssuche über 40, vom Fachkräftemangel, von einem Land, das sich seines Wirtschaftswachstums rühmt und dabei einen Teil der Gesellschaft einfach ignoriert, aussortiert und vergisst. Die Rede ist von Deutschland, das sich gerade wieder einmal anmaßt eine Vormachtstellung in Europa einzunehmen und dabei vor lauter Lobgesang auf seine Industrie, die Menschen im eigenen Land und im Rest Europas vergisst. Die Schlagworte von den Faulen, ob Griechen oder Arbeitslose, sind gleichzeitig Schläge ins Gesicht der Menschen, deren Leben ein täglicher Kampf ist, ein Kampf um Arbeit, um Anerkennung und um finanzielle Freiheit. Haben nicht alle Menschen ein Recht auf Freiheit und wenn ja, weswegen verwehren wir dieses so wichtige Gut immer mehr Menschen, indem wir sie an den Rand der Gesellschaft schieben, indem wir ihnen würdige Arbeit und damit den letzten Funken Hoffnung auf eine wie auch immer geartete Freiheit rauben. Wir sollen bitte künftig bis zum Tode arbeiten, nicht nur die Deutschen, nein, auch die Griechen, vor allem die Griechen, schließlich haben sie nur ein Drittel der Produktivität eines Deutschen. Schon diese Aussage zeugt von der Arroganz und Anmaßung der deutschen Elite, wozu sich heute natürlich auch Politiker zählen.

Arbeiten bis zum Tod trotz Null-Aussicht auf Arbeit

Arbeiten bis 70, obwohl jedes Kind heute weiß, dass, wer die 40 überschritten hat, kaum noch adäquate Arbeit im Hightech-Land Deutschland findet, und das obwohl Deutschland doch an einem enormen Fachkräftemangel leidet. Tagtäglich tönt es aus den Medien, der Industrie fehlen adäquate Fachkräfte, Deutschlands Industrie wird bald nicht mehr konkurrenzfähig sein. Dass deutsche Produkte Angst vor Konkurrenz haben liegt nicht am Fachkräftemangel, es liegt vielmehr daran, dass wir auf Grund unseres Lebensstandards gar nicht mit Ländern wie China vergleichbar und deshalb auch nicht konkurrenzfähig sein können. Da können wir noch so viele Arbeitnehmer in prekäre Beschäftigungen drängen, am Ende schlägt es auf uns alle zurück. Wer nichts verdient, der kann auch nicht konsumieren, doch der Binnenmarkt ist wichtig und wird umso wichtiger je weiter sich Länder wie China entwickeln und autark werden. Hören wir auf einen Fachkräftemangel zu beklagen, nutzen wir stattdessen die vielen hochqualifizierten Arbeitnehmer über 45. Hören wir auf nur zum Wohle der Renditen, des Sharholder Values und des Exportwahns zu wirtschaften. Das so genannte Jobwunder ist eine Farce, es wird Zeit dass wir als Gesellschaft diesen Fehltritt rückgängig machen. Sind wir doch einmal ehrlich, wer von uns gut bezahlten Arbeitnehmern würde für 7 Euro die Stunde unter oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen arbeiten. Abgesehen davon, dass wir mit unseren oftmals dekadenten Lebensstilen gar nicht davon leben könnten, stehen wir natürlich über den Billiglöhnern, Zeitarbeitern und Aufstockern. So wie wir gerade auf die Griechen und die ärmeren Länder der EU herabsehen und uns als deren Richter aufspielen, so machen wir es auch mit dem Teil der Bevölkerung, der arm, alt und pflegebedürftig ist.

Das Märchen vom Fachkräftemangel

Keiner, der noch Arbeit hat, kann sich die verzweifelte Suche nach würdevoller Arbeit auch nur ansatzweise vorstellen. Doch das Heer der Arbeitssuchenden über 40 wächst stetig, auch wir könnten morgen schon dazu gehören, Niemand ist vor der Gier nach Rendite sicher, deshalb lade ich sie ein, mich auf meiner kurzen Suche zu begleiten. Jeder der über 40 auf Arbeitssuche geht kennt die Probleme und vorgeschobenen Vorurteile, die Ignoranz und Überheblichkeit, die vielen bei der Suche nach Arbeit entgegenschlägt. Vor allem Deutschland hat ein Problem mit älteren Arbeitnehmern, ein Hohn, angesichts der Tatsache, dass wir zu einem der am schnellsten alternden Länder Europas zählen. Ein Blick auf unsere Gesellschaft und deren Umgang mit dem Alter macht klar, hier muss sich etwas ändern. Der in Politik und leider auch immer häufiger in den Medien so oft zitierte Mangel an Qualifikation spielt bei der Ablehnung eines Arbeitnehmers so gut wie keine Rolle. Vor allem die Älteren sind oft hochqualifiziert. Dennoch wird der Schrei nach Fachkräften in Deutschland immer lauter, erst kürzlich hat unsere verehrte Kanzlerin angekündigt, sich persönlich um dieses große Problem kümmern zu wollen. Der Fachkräftemangel, so Angela Merkel, ist ein Problem, dem wir ab sofort oberste Priorität einräumen. Schon deshalb sollten wir uns bei der Wahl gegen diese Option entscheiden. Wer Deutschland führen will, des muss sich für alle Menschen einsetzen, nicht nur für eine Wirtschaft, der jegliches Maß verloren gegangen zu sein scheint.

45+ Arbeitslose – gebildet und hochqualifiziert

Was die vielen bestausgebildeten Arbeitslosen 45+, deren Ausbildung vom Naturwissenschaftler bis zum Ingenieur reicht, zu diesem Populismus zu sagen haben, bleibt weitgehend im Dunkeln. Wer keine Arbeit hat, hat oft auch nichts mehr zu sagen. Industrie manipuliert Politik, Politik manipuliert Medien, deshalb begab ich mich für meine Geschichte an die Quelle, die Arbeitssuchenden selbst wollte ich zu ihrer Meinung zum aktuellen Arbeitsmarkt und ihren Erfahrungen mit Arbeitgebern befragen. Das Arbeitsamt – was für ein erschreckender Ort – aber auch das Internet boten einen reichen Fundus, der mich der Wahrheit zu Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel im reichsten Land Europas ein kleines Stückchen näher brachte. Auch wenn meine Befragung für eine repräsentative Umfrage eine zu geringe Stichprobe aufweist, so ist sie doch ein sehr bedenklicher Querschnitt durch unsere Bevölkerung. Viele Physiker, Chemiker, Elektrotechniker und Maschinenbauer jenseits der 40 gaben mir bereitwillig Auskunft, doch aufstehen und sich wehren, dazu sehen sich die meisten von ihnen aus den verschiedensten Gründen nicht in der Lage.

Einstellungsstop für 45+

Die Arbeitsagentur, so viele Betroffene, ist bei der Suche nach einer neuen Arbeit keine wirkliche Hilfe. Obwohl die Berater, wie könnte es anders sein, genau wissen, dass rund 50 Prozent aller Arbeitgeber keine Mitarbeiter über der magischen Grenze 45 einstellen, wird nichts dagegen getan. Sollten sie über 45 sein, vergessen sie ein Onlinebewerbung über ein Onlineformular, ihre Bewerbung wird nämlich nie ankommen. Oh Wunder, woran das wohl liegen mag. Ganz einfach, sobald die Datenbank ihr Geburtsdatum erkannt hat und dieses über 45 liegt, wird ihre Bewerbung ganz automatisch gelöscht. Das erstaunte auch viele Betroffenen, die zwischen drei und fünf Bewerbungen pro Woche schreiben, von denen rund 50 Prozent von den Arbeitgebern einfach ignoriert werden. 50 Prozent aller individuell verfassten Bewerbungen werden von Arbeitgebern also einfach ignoriert, obwohl diese eine Arbeitsstelle ja explizit ausschreiben und zur Bewerbung auffordern. Dies konnte ich kaum glauben, dachte an Übertreibung, Wut und Verzweiflung der Betroffenen. Andererseits waren viele dieser Arbeitssuchenden eher konservativ und meist wenig zu Übertreibung neigende Realisten. Da waren hochqualifizierte Mittfünfziger, die unverschuldet hochdotierte Arbeitsplätze verloren hatten, und nach längerer Arbeitslosigkeit dankbar für einen 400 Euro-Job sein mussten. Da gab es ausgebildete Elektroingenieure, die sich über ein bezahltes Praktikum freuen mussten und Mini-Jobber mit einem Doktortitel. Viele berichteten davon, nicht einmal bei 400 Euro-Jobs berücksichtigt worden zu sein, wobei gerade ihre frühere Führungsposition ein unüberwindbares Hindernis darstellte. Qualifikation und Selbstbewusstsein als Hindernis, was heute händeringend in Vorstandsetagen gesucht wird, kann einem Arbeitslosen zum Verhängnis werden. Ich war erschüttert, gleichzeitig wollte ich die Aussagen der Befragten überprüfen, sie quasi am eigenen Leibe erfahren. Also entschloss ich mich zu einem Selbstversuch. Über meine frustrierenden Erfahrungen lesen Sie im nächsten Teil.

Montag, 9. Juli 2012

Pro und Contra Bankenunion – Vieles spricht dagegen

Es will schon etwas heißen, wenn selbst ein Experte wie Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon sich gegen die tiefere Integration Europas ausspricht und die Bankenunion als eine falsch verstandene Solidarität ansieht. Erst auf dem im Juni in Mannheim stattgefundenen Sparkassentag sprach Fahrenschon von einer gigantischen Umverteilungsmaschinerie die deutsche Kleinsparer arm machen wird. Als einen Angriff auf die deutschen Sparer sehen auch viele Andere die geplanten Maßnahmen zur Banken- und Fiskalunion. Die deutschen Sparkassen haben allen Grund skeptisch zu sein, schließlich verwalten sie mit 48 % der Guthaben deutscher Sparer und Unternehmen einen nicht unerheblichen Teil unseres Vermögens.

Was uns die Politik als Bankenunion verkaufen will, ist leider nicht nur eine europäische Aufsichtsbehörde sondern auch eine Vergemeinschaftung aller bei Banken liegenden Risiken. Vor allem die Sicherungseinlagen, die unser Spargeld schützen, sollen dann auch zum Schutz der Ersparnisse in anderen EU-Ländern dienen. Damit wäre unser Spargeld „Freiwild“, die Sicherheit nur noch ein ausgehöhltes Gebäude voller schöner Phrasen. Im Extremfall könnten sich ganze Sparguthaben in Luft auflösen wenn beispielsweise Banken mit zu hohen Schulden von der EU abgewickelt also aufgelöst würden.

Noch weigert sich unsere Kanzlerin unsere Sparguthaben zum Wohle eines Vereinigten Europas zu opfern doch der Druck der stark verschuldeten EU-Länder nimmt kontinuierlich zu. Auch die marode Bankenwirtschaft, deren Schulden oftmals die Staatsschulden dramatisch übersteigen, sieht ihr Heil in einer europäischen Bankenunion. Auf dem jüngst stattgefundenen EU-Gipfel musste Angela Merkel unter dem Druck der EZB bereits weitreichende Zugeständnisse machen, auch wenn sie diese an bestimmte Vorgaben gekoppelt hat.

Langfristig bedeutet die Bankenunion nichts anderes als die Sicherungseinlagen zu europäisieren. Was für viele Länder der EU gilt, nämlich, dass ihre Einlagen unter europäischer Aufsicht sicherer werden, das gilt leider nicht für Deutschland. Da eine Reihe von Geldhäusern in Südeuropa in Schieflage geraten sind könnte eine gemeinsame Haftung dazu führen, dass deutsche Banken ihre Sicherungseinlagen für die Rettung der Sparguthaben ausländischer Sparer aufzehren müssten. Für eine eventuelle Rettung unserer Sparguthaben wären die Kassen dann leider leer.

Die Aussagen der Ökonomen zu diesem Thema sind gewohnt widersprüchlich, was angesichts der vielen Lobbygruppen in unserem Lande nichts Besonderes ist. Meinungsbildner werden zu solchen aufgebaut und ihre Studien fallen exakt so aus wie der Finanzier es fordert. Nicht umsonst werden viele Meinungsbildner als Maulhuren bezeichnet, die vor dem Hintergrund einer exzellenten Expertise manipulierte als rein wissenschaftliche Fakten verkaufen.

Aber einige Ökonomen haben die schleichende Gefahr auch erkannt und lassen sich nicht für ihre Meinung bezahlen. Erst vor einigen Tagen haben 160 deutsche Wirtschaftswissenschaftler renommierter Institutionen sich gegen die Bankenunion ausgesprochen. Die Portale im Internet sind voll davon und je nach politischer Gesinnung fallen die Kommentare dazu anders aus. Doch werfen wir einen unverstellten Blick aus Sicht des kleinen Bürgers auf dieses Szenario. Während das große Geld schon lange das Land und die Währung verlassen hat, ist es doch primär das Geld der kleinen Sparer, das möglicherweise für den Zockerverein der Banker geopfert werden soll. Hans Werner Sinn, Chef des Ifo-Instituts hat Recht mit seiner Warnung. Zumindest sollten die Bürger Deutschlands eine ungeschönte Aufklärung über alle Chancen und Risiken einer solchen Banken- und Fiskalunion erhalten. Bereits die Staatsschulden in den Euroländern sind immens, doch die Bankenschulden übersteigen diese um ein Vielfaches, das muss uns bewusst sein und wir müssen wissen auf was wir uns da einlassen.

Wollen wir tatsächlich für die riskanten Geschäfte ausländischer Banken aufkommen, haben wir nicht schon genug mit unseren eigenen Zockervereinen. Wollen wir wirklich die Spareinlagen europäischer Sparer mit unseren Sicherungsfonds absichern. Wir sollten dies nur dann in Erwägung ziehen, wenn die EU wirklich eine scharfe Aufsichtsbehörde ins Leben ruft. Nur mit rigiden Maßnahmen für Finanzgeschäfte und einer umfassenden Überwachung zu deren Einhaltung, sollten wir über eine Bankenunion nachdenken.

Um solche Verwerfungen wie aktuell am Finanzmarkt zu verhindern sind weitreichende Änderungen nötig die Banken spekulative Geschäfte die zur Neuschöpfung von Geld beitragen verbieten. Die Gelderschaffung aus dem Nichts muss gestoppt werden, anderenfalls reißen und die Schulden in den Abgrund. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass die mächtige Finanzwirtschaft solche Beschränkungen auch nur ansatzweise zulassen würde ist mehr als gering. Erinnern wir uns doch kurz an die vollmundigen Versprechen nach der Lehmann-Pleite. Handschellen wollten die Politiker den Zockervereinen anlegen. Spekulative Geschäfte sollten ein für allemal der Vergangenheit angehören und Bürger vor Investments eine seriöse und umfassende Beratung erhalten.

Ein Blick auf die aktuelle Situation ist nicht nur traurig sondern zeigt auch die Ignoranz dieser verlogenen Gesellschaft, der es einzig und alleine um Rendite und Wachstum geht. Egal wer dabei unter die Räder kommt, Hauptsache die Wirtschaft wächst und die Auftragsbücher sind voll. Wenn interessieren dabei schon die vielen Teilzeitarbeiter, Leiharbeitskräfte und Scheinselbständigen, die sich mit Minieinkünften von Monat zu Monat hangeln. Aber sozial ist ja was Arbeit schafft! Keine einzige Maßnahme gegen das Zocken wurde nach der Lehmann-Pleite umgesetzt. Banken wurden weder reguliert noch verschonen sie Kleinanleger vor riskanten Investitionen.

Die gefährliche Zockerei mit Rohstoffen und vor allem mit Agrargütern geht munter weiter und macht unsere Lebensmittel zunehmend teurer. Dass wir dies noch nicht spüren, liegt daran, dass die Lebensmittelmatrix die Rohstoffe durch minderwertige Produkte ersetzt, uns also im wahrsten Sinne des Wortes „Schrott“ verkauft. Doch was schert uns dies, solange die Preise stabil bleiben, lassen wir uns von Farb- und Aromastoffen gerne täuschen. Und was interessieren und die Hungernden in Afrika und Asien, solange unsere Regale voll sind, gar nichts.

Doch wir sollten uns nicht so sicher sein, ein Blick in die USA, die uns in Vielerlei voraus sind, zeigt uns unsere nahe Zukunft. Wenn wir nicht endlich Gier und Habgier unter Kontrolle bekommen, werden auch wir bald in Zeltstädten hausen. Globalisierung macht nur die Reichen reicher, während der Mittelstand langsam ausblutet. Die EU beschleunigt diesen Vorgang noch, denn sie verteilt das Geld der Mittelschicht um zu den Banken, die damit ihre Spekulationsverluste tilgen. Ich kann nichts Gerechtes dabei erkennen, wenn die sauer ersparten Groschen unserer Mitbürger für Schulden europäischer Banken herhalten sollen, die ohne einen einzigen Gedanken an die Risiken Milliardenbeträge in spekulative Geschäfte stecken.

Werfen wir einen Blick auf die weltweite Situation. Pro Jahr werden Dienstleistungen und Güter im Wert von 56 Billionen (das sind 12 Nullen hinter der sechs) produziert, Devisenhändler bewegen dagegen unfassbare 810 Billionen Euro und die Derivatemärkte setzen etwa 560 Billionen USD jährlich um. Erst Mitte der 1980er Jahre geriet das Verhältnis zwischen Realwirtschaft und Finanzmarkt aus den Fugen, Geld ohne irgendwelche Deckung wurde aus dem Nichts erschaffen. Wollen wir wirklich eine Bankenunion, dann müssen wir zurück vor die Zeit der Kapitalmarkt-Deregulierung, als die Banken noch der Wirtschaft dienten. Vor 20 Jahren steckten rund 10% der gesamten Wertschöpfung der Wirtschaft in spekulativen Finanzprodukten (1,5 Billionen von 15 Billionen Euro). Heute hat sich die gesamte Wertschöpfung der Wirtschaft auf 50 Billionen Euro erhöht, die spekulative Finanzwirtschaft stieg dagegen auf unglaubliche 500 Billionen Euro (Stand: 2010). Während sich die Realwirtschaft also in etwa verdreifacht hat, stiegen die spekulativen Gelder um das Dreihundertfache. Das dies nicht mehr lange gut gehen kann das sollte sogar dem Dümmsten klar sein.

Wir können etwas an dieser prekären Situation ändern, wenn wir das wirklich wollen, dann macht eine Bankenunion und ein Vereinigtes Europa Sinn. Die Frage ist nur, ob wir das auch alle wollen. Sind wir dazu bereit, unserem unendlichen Wachstum, unserer unheimlichen Geldvermehrung abzuschwören und unsere Welt für Alle lebenswerter zu machen. 800 Jahre Geschichte zeigen etwas anderes, es ist nicht möglich den Finanzsystemen Daumenschrauben anzulegen. Und sind wir doch einmal ehrlich, die wahren Herrscher sind die globalen Finanzsysteme, Politiker hatten bisher leider nur Überbringerfunktion. Egal ob mit oder ohne Bankenunion, die Finanzindustrie wird sich ihre Regeln auch weiterhin selbst machen und sich nicht vorschreiben lassen welche Geschäfte sie zu tun oder zu lassen hat.

Donnerstag, 5. Juli 2012

NEIN zu Europa - solange es noch geht!

EFSF, ESM, Euro-Bonds, Euro-Bills, Target-Salden, Fiskal- und Bankenunion, diese Fachbegriffe sind Tagesgespräch in der deutschen Politik und verfolgen viele von uns sogar schon im Traum. Dass es dabei um Milliardensummen geht, für die auch wir – also das deutsche Volk – mit unserem Ersparten, unseren Häusern, Wohnungen und Grundstücken bürgen müssen, das ist vielen von uns nicht, oder besser gesagt noch nicht so ganz klar. Klar ist aber, dass wir mit keinem dieser Instrumente den Euro retten werden, dafür werden sie aber unseren über Jahrzehnte erarbeiteten Wohlstand so schnell vernichten, dass uns ganz schummrig wird vor Augen. Blicken wir mit offenen Augen hinter diese so nichtssagenden Fachbegriffe, die einzig und alleine für unsere Verwirrung geschaffen wurden, so werden wir ihre wahre Bedeutung erkennen. Letztlich geht es nur darum, den Bürgern der Eurozone eine politische Union unterzujubeln, deren einziger Zweck es sein wird, die wirtschaftsstarken Länder der Schuldenunion für die überschuldeten Länder haften zu lassen.

Um die politische Union, die uns ganz zweifellos in den Abgrund reißen wird, durchzusetzen, wird uns das Zerbrechen des Euro in schillernden Farben präsentiert, die uns die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Glaubt man den Vertretern aller großen Parteien, dann war die Lehmann-Krise im Vergleich zum drohenden Zusammenbruch des Euros ein Klacks. Zerbricht der Euro, verlieren wir fast alles was wir haben, das wollen uns Merkel, Schäuble und Co. glaubhaft machen, um auf diese Weise unsere Zustimmung zu einer politischen Union zu bekommen, die für uns in eine Katastrophe führen wird. Besonders dramatisch ist auch die Tatsache, dass sich fast alle Parteien ausnahmsweise einig sind, Deutschland und seine Bürger zu enteignen, zum Wohle eines Vereinigten Europas.

Ein legaler europäischer Staat mit weitreichenden Kompetenzen zu Steuer- und Haushaltspolitik, wie ihn die Fiskal- und Bankenunion fordert, würde unser Grundgesetz aushöhlen und erfordert weitreichende Änderungen, denen wir Bürger zustimmen müssen. Ich kann nur davor warnen, einer solchen Grundgesetzänderung zuzustimmen, denn unsere Grundrechte und unsere Demokratie wären ohne unser Grundgesetz keinen Pfifferling mehr wert. Ich will mir gar nicht vorstellen, wenn andere Staaten über das entscheiden, was in unserem Lande passieren soll. Glauben Barosso, Draghi und Co., dass wir uns Sozialleistungen wie beispielsweise Harz IV nicht mehr leisten können, so könnten sie es von heute auf morgen einstellen. Ganz besonders schlimm ist die Tatsache, dass bei einer europäischen Regierung mit umfangreichen Kompetenzen das Prinzip „ein Land – eine Stimme“ gelten soll. Mit diesem Szenario wären wir auf Gedeih und Verderb den Schuldenländern ausgeliefert, die sich nach und nach all’ unser Kapital aneignen würden.

Mit einer europäischen Regierung wir eine Homogenisierung der Mitgliedsländer angestrebt und was dies für die reicheren Länder wie Deutschland bedeutet, das dürfte Jedem mit nur einem Funken gesundem Menschenverstand klar sein. Besonders kurzsichtig denkt dabei die deutsche Wirtschaft, allen voran die großen DAX-Unternehmen, denen die deutsche Bevölkerung und der Binnenmarkt schon lange nicht mehr wichtig sind, nicken alle EU-Forderungen ab. Doch dabei haben sie wohl vergessen, dass die ganze Welt über ein unsichtbares Netz miteinander verbunden ist, stirbt der deutsche Binnenmarkt, dann dauert es auch in Asien und Amerika nicht mehr lange. Noch sehen die deutschen Unternehmen nur, dass sie mehr als 90 % ihrer Umsätze im Ausland generieren und dass sie sich möglichst noch mehr deutschen Arbeitskräften entledigen können. Doch das Ziel der unendlichen Gewinnmaximierung ist nicht nur unrealistisch sondern auch unednlich kurzsichtig. Doch diese Kurzsichtigkeit könnte schon bald zurückschlagen.

Letztlich wird es unter einer europäischen Führung zu einer Verschiebung des Wohlstandes vom Norden in den Süden und den Osten kommen. Die Schulden, für die wir bereits heute bürgen, sind gigantisch. Doch was passiert, wenn sie tatsächlich eingefordert werden, wenn unser Staat nicht nur bürgen sondern auch bezahlen muss. Dass Grundrechte ganz schnell eingeschränkt werden können, das hat die Geschichte immer wieder gezeigt. Was glauben Sie wohl was passiert wenn unser Staat Geld benötigt, das er für die Rettung der europäischen Banken aufbringen muss. Sie werden sich umschauen wie schnell es dann eine Besteuerung von Eigentum und Eigenheimen geben wird. Im schlimmsten Falle werden Sie ihr Haus sogar verschenken nur um den horenten Steuern des Staates zu entkommen.

Eines dürfen wir aber nicht vergessen, es geht bei der Rettung von Europa weder um die Währung noch um die Menschen, das herumhacken auf den „faulen“ Griechen ist nichts als blanker Populismus. Die Mehrheit der Griechen ist nicht faul, sie gehen weder früher in Rente noch verdienen sie mehr Geld als wir Deutschen. Was für die Griechen gilt, das gilt auch für die Spanier, die Italiener und die Portugiesen. Nicht die Bürger sind an den horenten Staatsschulden und der Flucht unter den Rettungsschirm schuld, es sind wie im übrigen in allen Ländern die Superreichen, die mit ihrer Kapitalflucht Staat und Banken immer weiter in den Ruin treiben. Wen wir mit immer größeren Summen retten müssen, das ist das Geld der Superreichen, die sich in einer schon fast asozialen Art und Weise bereichert haben und sich dabei gehörig verspekuliert haben.

Doch wer sagt eigentlich, dass irgendein Land in Europa für die Rettung einer verschuldeten Bank aufkommen muss. Es gibt kein derartiges Gesetzt weder im eigenen Land und schon gar nicht in einem anderen Land. Wir dürfen dies nicht als gegeben hinnehmen, wir müssen aufstehen und unseren Willen kundtun, nein sagen zur Fiskal- und Bankenunion. Noch haben wir eine Galgenfrist, noch können wir NEIN sagen zur Transferunion. Wir stehen doch auch nicht für ein mittelständisches Unternehmen ein, das in Konkurs gehen muss, warum also sollten wir dies für die Banken tun. Wer unkalkulierbare Risiken eingeht, und diese sind nun einmal mit großen Renditen assoziiert, der muss auch dafür gerade stehen wenn die Sache schief geht. Nicht die Rettung muss gesetzlich fixiert werden sondern die persönliche Haftung der Bankmanager. Man muss sich dieses Vorgehen einmal bewusst machen, da werden Gewinne privatisiert während man Schulden sozialisiert. Ist es da verwunderlich, dass Banker ohne auch nur den winzigsten Gedanken zu verschwenden Risiken eingehen, die nun viele in den Ruin treiben werden.

Doch was müssen wir uns unter der Banken- und Fiskalunion eigentlich vorstellen, was erwartet uns wenn wir diesen Instrumenten tatsächlich zustimmen. Bei der Bankenunion geht es um eine weitreichende Umgestaltung des Finanzsystems, wobei vor allem größere Banken der Kontrolle der EU unterstellt werden sollen. Allerdings darf man davon ausgehen, dass die Auflagen für Banken, die das ungehemmte Zocken verhindern sollen, genauso wenig kommen werden wie die vollmundigen Versprechen nach der Lehmann Pleite auch nur ansatzweise realisiert wurden. Die Banken sollen Geld dann direkt bei der EZB, also ohne Einschaltung der jeweiligen Länder, beantragen können. Damit ist die Spekulation auf Kosten der Steuerzahler vorprogrammiert, die Frage lautet dann nur noch wann das Finanzsystem gegen die Wand fährt. Schon jetzt geht es hier um die schwindelerregende Summe von 9,2 Billionen Bankenschulden und für einen Großteil davon werden die reichen Nordländer der EU bluten müssen.

Ein noch größeres Problem könnte mit der Fiskalunion auf uns zukommen. Bei der Fiskalunion geht es im wesentlichen darum, dass die reichen Länder für die Staatschulden der armen Länder aufkommen müssen und mit den viel diskutierten Euro-Bonds wird dieses Szenario bereits schleichend vorbereitet. Für uns dürfte das richtig teuer werden, da der Anreiz zur Aufnahme von Krediten für die Schuldenländer durch Euro-Bonds signifikant zunimmt. Wir werden also für immer mehr Schulden gerade stehen müssen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Zinsen, die für Euro-Bonds auf Grund des höheren Ausfallrisikos deutlich höher als für Bundesanleihen liegen dürften. Das Ende vom Lied Vereinigtes Europa lautet also kollektiver Staatsbankrott. Auch immer mehr renommierte Wissenschaftler warnen deshalb vor eine Kollektivierung von Schulden im Euroraum und raten dazu eine Verfassungsänderung unbedingt abzulehnen. Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen – sagt nein zu Europa!

Donnerstag, 28. Juni 2012

Die lukrativen Lügen mit „Functional Food“

Sie senken den Cholesterinspiegel, beugen Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar Krebserkrankungen vor oder schützen die vom Schlankheitswahn Infizierten gegen den ach so gefürchteten Blähbauch. Die Rede ist von den mit allen Marketingtricks beworbenen neuen Lebensmitteln, den so genannten „Functional Foods“. Was sich die Nahrungsmittelkonzerne heute einfallen lassen ist nicht nur Irreführung sondern grenzt in vielen Fällen bereits an Körperverletzung. Ihre Marketingexperten sorgen dann mit trügerischen Kampagnen dafür, dass die mit Farbstoffen, Aromastoffen und einer ewig langen Liste von Zusatzstoffen aufgemotzten minderwertigen Rohstoffe wie hausgemacht aussehen. Als Lebensmittelchemikerin und Neuromarketingexpertin kenne ich die Tricks genau, dennoch kann ich nicht umhin das eine oder andere Produkt in die Hand zu nehmen. Die schönen Bilder auf den Verpackungen zusammen mit den überzeugenden Slogans lassen das unbewusste Gehirn glauben was es glauben möchte. Wer würde nicht Appetit bekommen bei Aussicht auf ein natürliches Joghurt, das nur aus reinsten Inhaltsstoffen und einer Menge reifer Früchte besteht.

Auch ich muss in diesen Fällen ganz bewusst mein Kritikzentrum einschalten, das dem Unbewussten ganz schnell die Freude auf das leckere Mahl verdirbt. Doch dieses Szenario zeigt uns auch wie gut diese Tricks gemacht sind und wie effizient sie funktionieren. Nichts ist den Lebensmittelkonzern heilig, es wird die Trickkiste des Marketing geplündert, nur um an das Geld der unwissenden Verbraucher zu kommen. Dabei gibt es zumindest bisher keine einzige seriöse Studie, die beweist, dass Lebensmittel irgendwelche präventiven Wirkungen besitzen. Vom gesetzlichen Standpunkt aus ist es zudem nicht erlaubt ein Lebensmittel mit heilenden Wirkungen in den Verkehr zu bringen. Was heilt fällt in die Rubrik Arzneimittel und muss unter den strengen Vorgaben des Arzneimittelgesetzes geprüft und zugelassen werden. Doch da „Functional Foods“ diese Kriterien niemals erfüllen können, macht man gar nicht den Versuch, eine präventive Wirkung wissenschaftlich zu evaluieren.

Stellt sich für mich die Frage, weshalb wird solch irreführende Werbung nicht verboten, weshalb schützt uns der Staat, der ja eigentlich für unsere Sicherheit verantwortlich ist, vor solchen Statements der großen Nahrungsmittelkonzerne nicht. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt sehr schnell wie verwoben Politik und Nahrungsmittelindustrie doch sind, wir werden nicht nur vor irreführender Werbung nicht geschützt, die industrielle Nahrung macht auch immer mehr Menschen krank, ohne dass auch nur ein Politiker einen Finger krumm macht. Die Fettleibigen explodieren, der Diabetes ist bereits heute ein ausgewachsenes Problem, das vor allem Jugendliche und sogar schon unsere Kinder betrifft. Gerade Kinder bedürfen des besonderen Schutzes, denn sie sind noch nicht in der Lage diese Machenschaften zu durchschauen, sie glauben was ihnen die ansprechende Werbung von frischen, natürlichen und gesunden Zutaten verspricht. Lange Zeit war auch aus der Ärzteschaft keine Kritik zu vernehmen, doch langsam scheint sich das Blatt zu wenden, einige Ärzte schlagen Alarm, stellen sich endlich gegen die Lebensmittelindustrie und sprechen Klartext. Doch es könnte schon zu spät sein, die Fettleibigen in Deutschland haben sich in relativ kurzer Zeit verdoppelt, zusammen mit dem metabolischen Syndrom sorgen diese Störungen aber für fette Gewinne bei der Pharmaindustrie.

Doch was interessiert diese Problematik die Pharmaindustrie, solange die Gewinne sprudeln und die Aktionäre zufrieden sind, ist doch alles in bester Ordnung. Doch wer aber sorgt sich um unsere Kinder die bereits Degenerationen eines 50- bis 60-jährigen Menschen aufweisen. Wer macht sich Gedanken um die medizinischen Kosten, die schon jetzt gigantisch sind und bei einem weiteren Anstieg der Fettleibigen explodieren werden. Schon bald werden deswegen weitere Streichungen von Leistungen die Folge sein, zusammen mit den zunehmenden Billigjobs wird dies in eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes führen.

Man mag über die USA ja geteilter Meinung sein, doch wenn es um Verbraucherschutz geht sind die Amerikaner einsame Spitze und machen regelmäßig durch hohe Strafen auf sich aufmerksam. Unmöglich wäre deshalb auch das Urteil gegen Danone wegen irreführender Werbung im Falle von Activia gewessen. Während der Konzern in den USA den Actimel-Spot, der hochtrabend von positiven Effekten auf den Verdauungstrakt und das Immunsystem fabuliert, nicht mehr ausstrahlen darf, machen hierzulande Pseudo-Promis weiterhin Verbrauche wirr. In einem Vergleich hat sich Danone sogar dazu verpflichtet, 35 Millionen USD and Käufer von Activia und DanActive (bei uns als Actimel bekannt) zurückzuzahlen. Außerdem wird eine Strafe von 21 Millionen USD wegen der Irreführung der Verbraucher fällig. Sollte Danone von der präventiven Wirkung von Activia und Actimel überzeugt sein, so stehe noch die Zulassung durch die FDA, also die amerikanische Zulassungsbehörde offen.

In Defense of Food gibt Autor Michael Pollan einen klugen Rat, dem ich mich anschließen möchte: „Essen Sie niemals Etwas das Sie in einer Werbung gesehen haben“! Und gibt es Lebensmittel die aggressiver beworben wurden als Activia und Actimel? Wer von uns weiß nicht oder glaubt zu wissen, dass die Joghurt Produkte voller gesunder probiotischer Bakterien sind, die eine positive Wirkung auf unseren Darm und unser Immunsystem haben. Die uns deshalb vor einem Blähbauch genauso schützen wie vor einer Erkältung. Was oft genug wiederholt wird, prägt sich als Realität in unser Gehirn und wird ganz ohne unser zutun bei Bedarf wieder abgerufen.

Zwar hat nun auch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde einen Bericht veröffentlicht, in dem sie über 500 Produkte und Inhaltsstoffe auf ihre Werbeaussagen geprüft und herausgefunden, dass es keinerlei wissenschaftlichen Beweis gibt, der die Werbung zur Gesundheit unterstützt, doch aktiv geworden ist man bisher noch nicht. Dabei liegt diese Untersuchung schon einige Jahr zurück, weshalb also wird solange nichts gegen die Konzerne unternommen, weshalb dürfen sie uns Verbraucher weiter in die Irre führen und uns wie im Falle von Danone 30 % mehr für einen Joghurt abknöpfen. Joghurt ist ohne Zweifel ein gesundes Lebensmittel, doch Danone’s Produkte sind weder besser noch sind die Werbeaussagen, wie Danone vollmundig deklariert, weder klinisch noch wissenschaftlich bewiesen.

Das einzige was Sie also beim Kauf von Activia und Actimel bekommen, ist ein aufgeblähter Preis. Und weil Sie Danone’s Joghurts auch noch mehrmals die Woche essen müssen, um auch wirklich den angepriesenen positiven Effekt zu verspüren, sprang der Umsatz mit Activia im ersten Jahr alleine in Nordamerika auf 100 Millionen USD. In 25 Ländern zählt Activia auf Grund der irreführenden Werbung zu den meistgekauften Joghurts und ist für gigantische 40 % der weltweiten Umsätze des Unternehmens Danone verantwortlich. Angesichts dieser Zahlen wird klar wie das Verbraucherhirn funktioniert und weshalb viele Unternehmen mit Gesundheitsversprechen werben. Damit wird aber auch klar, um welche gigantischen Summen es hier geht. Doch wenn Danone so überzeugt von der Überlegenheit seiner probiotischen Bakterien ist, wenn es wirklich glaubt, was es in Werbung und auf Verpackungen vollmundig anpreist, weshalb, frage ich mich, investiert das Unternehmen dann nicht in eine valide klinische Studie. Diese würde doch alle Probleme mit einen Streich vom Tisch fegen, weshalb also tun sie es nicht, am Geld kann es bei diesen Gewinnen nicht liegen. Die Antwort auf diese Frage lasse ich offen, vielleicht kommen Sie nach einigen Überlegungen ja selbst darauf.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Ab sofort - Informationen unzensiert!

Herzlich willkommen bei Unzensiert, dem Blog der frei von jeglicher Manipulation über Fakten und Hintergründe aus allen Bereichen der Gesellschaft informiert.

Ich freue mich, dass Sie sich dazu entschlossen haben, künftig die Wahrheit über einige Dinge zu erfahren, die Ihnen die Massenmedien leider immer häufiger verschweigen.

Wie heißt so ein schöner Satz: "Die Presse ist frei, der Journalist darf Informationen und vor allem die Wahrheit frei jeglicher Manipulation verbreiten und niemand hat das Recht, die durch ihn verbreitete Information auf welche Art auch immer zu vereiteln".

Doch werfen wir einmal einen Blick auf unsere Massenmedien, ob die täglichen Nachrichten oder die vermeintlich offenen Berichte in vielen als seriös geltenden Publikationen. Dabei werden wir feststellen, dass freie Meinungsäußerung Seltenheitswert hat. Die ungeschminkte Warheit über viele Ereignisse und vor allem die exponentiell wachsenden Missstände in unserer Gesellschaft werden entweder überhaupt nicht, und wenn doch, dann nur gandenlos entschärft thematisiert. Dabei ist es vollkommen irrelevant welches Medium wir uns ansehen, die politische Gesinnung des Chefredakteurs und seine Verbindungen in die höchsten Kreise von Politik und Kapital lassen Pressefreiheit gar nicht zu.

Gegenwärtig schwirrt es in meinem Kopf von so vielen Dingen, die ich hier ansprechen und offen thematisieren möchte, dass mir die Konzentration auf ein bestimmtes Thema schwer fällt. Eines ist aber klar, die Massenmedien machen häufig gemeinsame Sache mit den Reichen und Mächtigen, denn erst durch deren Einfluss erhalten sie das nötige Gehör. Hinzu kommt, dass viele Magazine die wahren Probleme nicht wirklich interessieren, denn mit Brot und Spielen läßt sich ja sehr viel mehr Geld machen. Auch die fehlende Bildung vieler Schichten ist deshalb gewollt, denn wer ungebildet ist, der läßt sich sehr viel leichter manipulieren. Interessant ist zudem, dass manche Dinge zwar thematisiert werden, die anschließenden Maßnahmen dann aber das Gegenteil bewirken. Dies ist Teil der Strategie, die Menschen lediglich verwirren und ruhigstellen soll.

Wer weiß heute noch was Fakt und was Fake ist, sind die abendlichen Nachrichten über Krieg und Katastrophen in der Welt tatsächlich so wie uns dies gezeigt wird. Oder wird die Wahrheit verdreht um uns zu manipulieren, um unsere Meinung in eine gewünschte Richtung zu drängen und uns zu entsprechenden Handlungen zu animieren. Ob die "Achse des Bösen", die bösen Terroristen, die weltweit die zivilisierte Welt bedrohen oder die vielen anderen Feindbilder, dies alles eignet sich hervorragend zur Manipulation der Massen.

Wer die Medien kontrolliert beherrscht die Welt, denn er besitzt die Macht große Menschenmassen zu erreichen und sie gemäß seinen Absichten zu manipulieren. Egal ob Religion, die weltweit noch immer dazu genutzt wird Menschen zu Feinden zu machen, oder die Pharmaindustrie, die über gekaufte Meinungsbildner Unwahrheiten publiziert, zum Wohle der Gewinnmaximierung. Letztlich geht es in der Welt immer nur um zwei Dinge, um Macht und Geld, und sie rechtfertigen jede Maßnahme. Um an unser und Ihr Geld zu kommen ist fast jedes Mittel heute recht, jede Schweinerei wird geduldet, bzw. sie wird ignoriert und mit keinem Wort thematisiert. Die Reichen und die Mächtigen bestimmen über die Werte in unserer Gesellschaft.

Verhindert den auch nur ein Politiker, dass schmutziges Geld an der Wallstreet tagtäglich blütenweiß gewaschen wird? Nein, obwohl jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß, dass die Weltwirtschaft ohne illegales Geld zusammenbrechen würde. Aber was scheren uns denn die vielen Menschen die dafür leiden müssen, Hauptsache der Geldhahn hört nicht auf zu sprudeln. Solange das Kapital weiter kontinuierlich von unten nach oben, von den Geknechteten und Geschundenen zu den immer reicher Werdenden fließt, ist alles in bester Ordnung. Kein Handlungsbedarf, uns geht es doch allen so gut, fragt sich nur wie lange noch. Oder die schönen Worte unserer Kanzlerin, die ja alles so toll im Griff hat und nur unsere Interessen vertritt. Bei jedem Satz betont Frau Merkel doch den Menschen da draußen, doch entschieden wird nicht zum Wohle dieses Menschen sondern einzig und alleine zum Wohle des Kapitals, vertreten durch die Banken und die großen Aktiengesellschaften.

"Sozial ist was Arbeit schafft", sicher kennen Sie alle diesen schönen Satz unserer Kanzlerin. Dass dadurch immer mehr Menschen zu prekären Beschäftigungverhältnissen gedrängt werden und nur mit Staatshilfe einigermaßen durchkommen, davon reden unser Politiker nicht wenn sie in den täglichen Talkshows zur Lage der Nation referieren. Wenn sich jetzt bei Ihnen Zweifel melden, nein, das sind nicht nur Ungebildete mit schlechter oder gar keiner Ausbildung oder faule Säcke, die ja gar nicht arbeiten wollen. Auch dies ist eine geschickte Manipulation, das Heer der Leiharbeiter wird täglich größer und es trifft auch immer mehr Akademiker, vor allem diejenigen die die 50 überschritten haben können eine Lied davon singen. Ich nenne es menschenverachtend, wenn ein Unternehmen wie BMW, das Quartal um Quartal Milliardengewinne für seine Investoren einfährt, fast 20 % Leiharbeiter beschäftigt. Wer tut etwas für die vielen 50-jährigen, die trotz hochwertiger Ausbildung keine Arbeit mehr bekommen, allerdings bis fast 70 arbeiten sollen. Was denken sich die Verantwortlichen, die der Industrie bei den kleinsten Gewinneinbrüchen mit Milliardenspritzen unter die Arme greifen, die Arbeitnehmer aber im Regen stehen lassen. Warum müssen Milliardenspritzen nicht zurückbezahlt werden und wer sagt eigentlich, dass Gewinne Jahr um Jahr steigen müssen. Unendliches Wachstum schafft keine Arbeit, im Gegenteil es vernichtet Arbeit und es vernichtet unsere Welt noch ein klein wenig schneller. Der Steuerzahler aber hat keine Stimme oder zumindest tut er so als wäre er stumm und taub. Sie haben noch einen Job und die 50 ist noch ein wenig fern, warum also sich Gedanken machen. Die Sicherheit ist trügerisch, schon bald können auch Sie zum wachsenden Heer der Leiharbeiter oder Arbeitslosen zählen. Schon aus diesem Grunde macht Solidarität Sinn und auch deshalb, weil eine Gesellschaft aus Egoisten zum Scheitern verurteilt ist. Wenn Sie es nicht glauben, wagen Sie einen Blick in die Geschichte, sie ist voll von Untergängen auf Grund von Desintresse, Gier und Egoismus.

Ist es nicht krank, dass die Lebensmittelindustrie, die wie die Pharmaindustrie fast schon mafiöse Strukturen besitzt, uns ungestraft krank machen darf. Indem die Lebensmittelindustrie uns zu Müllschluckern macht, profitiert die Pharmaindustrie davon reichlich. Verwunderlich, die Läden sind voll von tollen Lebensmitteln, wir haben die beste medizinische Versorgung seit Menschengedenken und dennoch steigen die Krebsraten rapide. Fragen Sie sich nicht auch manchmal wie so etwas möglich ist, zu einem späteren Zeitpunkt werde ich Sie darüber aufklären. Ein unverstellter Blick auf die Statistiken zeigt, wird werden immer kränker. Aber warum beschweren wir uns, schließlich werden wir doch immer älter. Toll ist das nur für die Pharmaindustrie, je mehr Menschen dement ans Bett gefesselt sind, desto mehr klingelt die Kasse. Und über unser Leben selbst entscheiden, wo kämen wir denn da hin, wenn wir auch noch über unser Sterben bestimmen dürften und damit der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft ihre Daseinsberechtigung aberkennen könnten. Wer dies fordert, dem wird ganz schnell der Geruch der Euthanasie angehängt und was macht dem Deutschen ein schlechteres Gewissen und weist ihn in seine Schranken als ein Vergleich mit Hitler. Die Lebensmittelindustrie schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, sie wird nicht verwertbaren Müll los und bekommt dafür auch noch Geld. Was für ein Businesskonzept! Man nehme den Schrott aus der Biodieselproduktion, ergänze ihn mit Aromastoffen, peppe ihn mit Farbstoffen auf und heraus kommt eine tolles "Functional Food", das laut Deklaration auch noch den zu hohen Cholesterinspiel reduziert und deshalb zu den wertvollen Lebensmitteln zählt. Anschließend ein tolles Marketing mit einem zum Star hochgepushten Trottel alias Katzenberger und Co. und das Zeug wird zur trendigen Spezialität.

Journalisten haben Zugriff auf alle Statistiken und viele kennen die Fakten unserer Gesellschaft, doch nur wenige haben den Mut aus ihrem Käfig auszubrechen und endlich einmal reinen Tisch zu machen. Gibt es überhaupt noch Journalisten die diesen Namen verdient haben, solche, die unter Einsatz ihres Lebens und auf die Gefahr hin ihren Arbeitsplatz zu verlieren nach der Wahrheit suchen und den Mut haben, diese auch noch zu publizieren. Wenn ich mir den Trend im Internet ansehe, dann sind viele Journalisten gerade dabei auch noch ihren Stolz zu vergessen. Wie anders sollte man sich den Zulauf zu Portalen erklären, bei denen Journalisten für einen Artikel 10 Euro verdienen, einschließlich umfangreicher Recherchen und Aufbereitung komplexer Themen.

Wann wacht unsere Gesellschaft denn endlich auf, wollen wir wirklich auf das Lohnniveau eines indischen Arbeiters? Wenn wir das wirklich wollen, dann wird unsere Gesellschaft nicht mehr lange überleben. Sehen wir denn nicht, dass, wer kein Geld verdient dieses auch nicht ausgeben kann. Wie lange wird die Wirtschaft das überleben, schalten wir doch einmal kurz unser Gehirn ein. Selbst wenn die Großen auf die aufstrebenden Schwellenländer setzen, auch diese sind von einer funktionierenden Weltwirtschaft abhängig. Wenn die Chinesen und Inder für ihre Waren keine Abnehmer mehr finden, dann fällt die gesamte Weltwirtschaft in sich zusammen und zwar so schnell, dass uns dabei schwarz vor Augen wird.

Weshalb nur verbrauchen wir die Ressourcen unserer Erde in einem immer schneller werdenden Zyklus, so als wenn sie unendlich wären. Aber wenn der letzte Fisch geangelt und der letzte Baum gefällt ist, dann werden wir plötzlich merken, dass wir Geld nicht essen und nicht atmen können. Als Markenpsychologin weiß ich natürlich, dass unser Gehirn für schleichende Gefahren keinen evolutionären Schalter besitzt. Die Schlange vor uns im Gras die sehen wir, da machen wir einen großen Schritt zurück. Doch den schleichenden Untergang unserer Welt, den Verfall der Moral in unserer Gesellschaft und das alles nur zum Wohle des Kapitals, das nehmen wir nicht wahr. Wie die Lemminge laufen wir einer nach dem anderen in den Abgrund. Der Kollaps steht kurz bevor, noch ist es Zeit, das Steuer in die Gegenrichtung einzuschlagen, doch der Zug ist bereits angefahren, wir sollten also nicht allzu lange damit warten.

Was passiert, wenn wir nicht endlich aufwachen, das erzähle ich Ihnen in einem späteren Blogbeitrag.

Ich freue mich auf zahlreiche Leser, auch Journalisten, die ein brisantes Thema publizieren möchten, es aber aus Angst vor Jobverlust nicht wagen, lade ich zu einer Kooperation ein.